Friday, July 23, 2010

Und schon wieder ein Reisebericht!!!

Liebe Freunde

Es geht Schlag auf Schlag. Erst 8 Monate sind es her und schon wieder folgt ein Reisebericht!! Diesmal aus La Paz, Bolivien. (hier habe ich den Bericht zumindest angefangen, in der Zwischenzeit bin ich schon laengst weiter). Dazwischen liegen viele neue Erlebnisse, Bekanntschaften und 2 wunderschoene Laender, Ecuador und Peru.
Nach Hunderten Kilometern Altiplano (Hochebene) in Peru und Bolivien ist der Blick hinunter in den Hexenkessel La Paz ein einmaliges Erlebnis. Mit 3600m uebrigens hoechste Hauptstadt der Welt:

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Im Zentrum von La Paz werde ich von einem kanadischen Paar angesprochen: Ob ich das Casa de Ciclistas suche? Genau!
Kurz erklaeren sie mir den Weg, ein Freund von ihnen aus Vancouver wohne auch dort. Dieser Freund ist niemand anders als Ian mit dem ich eine Woche durch den Norden Perus gefahren bin. "Ah du bist der Velofahrer aus der Schweiz!!" Die Velowelt ist klein. Und La Paz eine Millionenstadt....

Ian ist noch immer im Casa de Ciclistas. Vor 5 Wochen wurde er von einem Auto in voller Fahrt erfasst und in die Landschaft geschleudert. Wie durch ein Wunder brach er sich keine Knochen und ist mit 26 Stichen im Gesicht davongekommen. Das Velo und die Gepaecktaschen sind allerdings nahezu Schrott. Eigentlich wollte ich mit ihm weiterreisen. Zur Zeit ist dies allerdings noch fraglich.
Ah ja, und Pius und Margrit aus der Schweiz, mit denen ich lange in Mittelamerika waren auch im Casa de Ciclistas, vor vielen Monaten allerdings.

Heute fragte ich einen Strassenverkaeufer nach dem Weg zu einer Buchhandlung.
Ob ich ihm nicht zuerst einen Feldstecher abkaufen wolle?
Nein ich bin mit dem Velo unterwegs da kann ich leider nicht soviel Gewicht mitnehmen.
Ja aber er habe auch ganz kleine..... :-)

Wie auch immer er erklaert mir auch so den Weg und wir verabschieden uns lachend.
Ich weiss nicht wie oft ich das versucht habe Souvenir- Verkaufern zu erklaeren, egal sie haben immer noch eine Miniversion...

Hupen als Kommunikationsmittel:

Nach ueber 3 Monaten Peru bin ich in der Zwischenzeit hupresistent geworden. Unglaublich was die Peruaner alles so hupen. Besonders fies sind die Lastwagenfahrer die erst hupen wenn sie auf gleicher Hoehe sind. Und mich vor lauter Schreck fast aus dem Sattel blasen. Das bereitet ihnen besondere Freude. Man darf es ihnen aber auch nicht veruebeln. Da langweilt man sich stundenlang auf staubigen Strassen und da kommt so ein Velofahrer daher.... yeahhh!!
Die meisten LKW's, oeffentliche Busse und Fahrzeuge haben uebrigens mehrere Hupen, je nach Tonfall und Lautstaerke mit einer anderen Bedeutung. Und fuer den Notfall noch eine Ersatzhupe.

Vor den Peruanern wurde ich schon im Norden Ecuadors gewarnt. Unfreundlich seien sie. Und sie bestehlen einen. Peru sei gefaehrlich. Besser so schnell wie moeglich durchfahren. (das gleiche erzaehlen sie auch von Kolumbien)
Zugegeben, die Kuestenbewohner Perus sind schon etwas gleichgueltig und kommen z.T.ehr wenig freundlich daher.Aber das kann man ignorieren.
Sobald man die Berge erreicht ist es ein komplett anderes Bild. Unglaubliche Landschaften und herzliche Menschen. Kinder die einen auf ihren klapprigen Velos durch die Doerfer und darueber hinaus begleiten. Die meisten Menschen im Hochland Perus sind Indigenas.
Es ist ein unvergessliches Erlebnis. Schade dass ich krankheitshalber den Rest nach Cusco im Bus verbringen muss.
Peru hat schon ein deutlich tieferes Lebensniveau als z.B. Kolumbien. Aber erst in Peru erlebt man die alte Kultur der Anden. Speziell in den laendlichen Regionen. Interessant wie die Indigenas den Katholizismus mit ihren althergebrachten Religionen und Gebraeuchen verbinden.

Die Welt der Veloreisenden ist ein Mikrokosmos. Nach einer Weile kennt man sich, oder jemanden der jemanden kennt den man auch kennt. Vor kurzem hatte ich E-Mail Kontakt mit einer hollaendischen Familie, die wiederum eine amerikanische Familie kennt die ich per Zufall nach La Paz hineinrollen sah. Und auf deren Blog schreiben sie von einem hollaendischen Paar dass jetzt nach La Paz komme und die ich in Trujillo traf -es gaebe noch viele solche Erlebnisse zu berichten.

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Ah ja und wer ist dieser Herr? Ein armer Fischer am Titikakasee? Nein das ist Paulino Esteban aus Huatajata. Reedbootbauer und nicht irgendeiner, er baute das Boot mit dem Thor Heyerdahl seine beruehmte Atlantikreise im Jahr 1970 erfolgreich durchfuehrte. Und hier ist das Boot mit dem Thor Heyerdahls Sohn angeblich die gleiche Reise wiederholen will:
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So das war es wieder einmal fuers Erste. Der naechste Bericht folgt dann in Kuerze. Ha ha

Liebe Gruesse
Matthias

1 comment:

  1. ich freue mich schon auf den nächsten Bericht! Die 8 Monate vergingen wie im Flug ;.))

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